Es sind unterschiedliche Meldezeiträume für die unterstützten OSS-Varianten zu beachten:
•EU-OSS: quartalsweise, erstmalig im Oktober für das 3. Quartal 2021.
•IOSS: monatlich, erstmalig im August für den Juli 2021.
In den Meldedaten wird pro Verbrauchsland und Steuer-Prozentsatz (Standard- und ggf. ermäßigte Sätze) nach Waren und Dienstleistungen unterschieden. Korrekturen für ältere Meldezeiträume werden zusammen mit der aktuellen Meldung vorgenommen – incl. der Angabe, auf welchen ursprünglichen Meldezeitraum sich die Korrektur bezieht.
In der syska ProFI FIBU werden die Meldedaten aus den Buchungen und OPs ermittelt und die Dateien für den Upload erzeugt. Unter "Auswertungen > Steuer > USt > One-Stop-Shop" öffnen Sie den gleichnamigen Dialog.
Reiter "Einstellungen"
Im Reiter "Einstellungen" legen Sie zunächst fest, an welcher Eigenschaft EU-Privatkunden erkennbar sind. Wählen Sie hierzu aus der Auswahlliste ein Kriterium aus. Je nach gewähltem Kriterium sind noch weitere Angaben zu tätigen:
•Umsätze mit
EU-Privatkunden werden erkannt anhand von:
wählen Sie aus, anhand
welches Kriteriums die relevanten Umsätze erkannt werden können. Je nach
gewählter Einstellung werden noch Felder für die betreffenden Werte
freigeschaltet:
o Steuerart mit OSS-Typ und
OSS-Lieferland:
unabhängig von den bebuchten Debitoren werden
alle mit den betreffenden Steuerarten gebuchten Umsätze berücksichtigt.
Bei
dieser Variante wird das Lieferland nicht aus dem Debitorenstamm, sondern aus
dem in der Steuerart hinterlegten OSS-Lieferland ermittelt.
o Debitoren im Nummernkreis:
tragen Sie bei von bzw. bis die niedrigste resp. höchste Nummer des
Nummernkreises ein, in dem Sie die Privatkunden führen (z.B. "von 60000 bis
69999", wenn die Kontonummern der Privatkunden 5-stellig sind und mit der Ziffer
6 beginnen).
Das Lieferland wird aus dem Debitorenstamm ermittelt.
o Debitoren mit gesetzter
Option: wählen Sie aus, mit welcher Zusatzoption Sie die Privatkunden
als solche kennzeichnen (das Konto gilt dann als Privatkunde, wenn die
eingestellte Option "angehakt" ist im Debitorenstamm).
Das Lieferland wird
aus dem Debitorenstamm ermittelt.
o Debitoren mit Kürzel: tragen
Sie das Kürzel ein, das für die Privatkunden verwendet wird.
Falls der
Begriff nur einen Teil des Kürzels darstellt, setzen Sie das Zeichen
% davor (z.B. %PRIVAT , wenn der Begriff "PRIVAT"
irgendwo im Kürzel auftaucht, oder PRIVATKUNDE , wenn
für die Privatkunden einheitlich das Kürzel "PRIVATKUNDE" verwendet wird).
Das Lieferland wird aus dem Debitorenstamm ermittelt.
o Debitoren ohne UStID und Sitz im EU-Ausland:
alle Debitoren mit Adresse im EU-Ausland (Feld Land-ID), bei denen keine
UStID-Nr. hinterlegt ist, gelten als EU-Privatkunden.
Ob es sich bei einem
solchen Debitor tatsächlich um einen Privatkunden handelt oder um ein
Unternehmen, dessen UStID-Nr. nur noch nicht eingepflegt wurde, kann dabei nicht
unterschieden werden.
Das Lieferland wird aus dem Debitorenstamm
ermittelt.
• Zugeordnete Sachkonten:
o markieren Sie in der rechten
Tabelle die Sachkonten, auf die OSS-Umsätze gebucht werden,
und verschieben diese mit dem Symbol in die Liste der ausgewählten Konten.
Um mehrere Konten auf einmal zu markieren, ziehen Sie die Maus bei
gedrückter linker Maustaste über den entsprechenden Kontenbereich oder gehen Sie
mit Hilfe der STRG- bzw. UMSCHALT-Taste vor wie beim Markieren von Dateien im
Windows-Explorer.
o Legen Sie für jedes Konto in der Spalte Umsatzart fest, ob es sich bei den Buchungen auf das jeweilige Konto um Waren-, Dienstleistungs- oder IOSS-Umsätze handelt.
• Mit dem Symbol speichern Sie die
Einstellungen.
Diese Einstellungen sind in der Regel nur vor der ersten Meldung zu treffen und können auch später für weitere Meldungen verwendet werden. Bei Bedarf passen Sie die Aufstellung der Sachkonten oder die Kennzeichnung der Debitoren an. Eine Historisierung der Einstellungen findet nicht statt.
Reiter "Daten"
Die Ermittlung der Meldedaten wird immer gemäß den aktuellen Einstellungen vorgenommen, auch für zurückliegende Meldezeiträume.
Wählen Sie im Reiter "Daten" zunächst die Meldungsart und den Zeitraum. Dabei ist die Zeitraumauswahl abhängig von der Meldungsart:
• Bei EU-OSS stehen Quartale zur Auswahl, bezogen auf das Kalenderjahr
• Bei IOSS stehen Monate zur Auswahl
Wie gewohnt können Sie den Zeitraum mit Hilfe der Cursor- und Bild-rauf- / Bild-runter-Tasten ändern sowie mit der F10-Taste einen Dialog zur Zeitraumauswahl öffnen.
Füllen Sie dann die Tabelle mit der F5-Taste oder per Klick
auf das Symbol Tabelle füllen (F5). Die
OSS-Meldedaten werden summiert pro Land und Steuerart dargestellt.
Folgende Besonderheiten sind zu beachten:
1. Länderkürzel werden als
2-stellige ISO-Codes benötigt:
bei Ermittlung des Lieferlands aus den
Debitoren: falls im Debitorenstamm einstellige Länder-Kürzel verwendet werden
(z.B. "I" für Italien, "B" für Belgien, etc.), so ist eine Zuordnung zu den
entsprechenden 2-stelligen Länder-Kürzeln erforderlich, da diese Bestandteil der
Meldedaten sind. Das Vorhandensein einstelliger Länderkürzel wird beim Füllen
der Tabelle gemeldet. Die Zuordnung kann dann bei Bedarf im OPOS-Modul unter
"Stammdaten > Verwalten > ISO-Zuordnung: Land" vorgenommen werden.
2. IOSS-Meldegrenze "Sendungen
mit einem Sachwert bis 150 EUR":
die
Meldegrenze von 150 EUR wird gegen den Nettobetrag des Ursprungs-Vorgangs im OP
(sog. "P-Vorgang") geprüft. Bei OPs, die aus Splittbuchungen resultieren, wird
jeder P-Vorgang auf Einhaltung der Meldegrenze geprüft.
3. Umsätze, die in Fremdwährung gebucht
wurden (z.B. in DKK oder CZK), sind für die Meldung mit dem Kurs zum
letzten Tag des Meldezeitraums in EUR umzurechnen.
Ist kein Kurs für
diesen Tag vorhanden, wird dies gemeldet und Sie können direkt im Ablauf der
OSS-Meldung einen neuen Kurs erfassen.
Da der Kurs zum Ende des
Meldezeitraums in der Regel vom Buchungskurs abweicht, werden in der
OSS-Datentabelle die Fremdwährungs-Umsätze wie folgt dargestellt:
o Spalten "Netto EUR" und "Steuer EUR": hier werden die im Rahmen der Buchungserfassung in EUR umgerechneten Beträge dargestellt.
o Spalten "Netto OSS" und "Steuer OSS": hier werden die in EUR zu meldenden Beträge dargestellt, die mit dem Kurs zum letzten Tag des Meldezeitraums errechnet wurden. Der für die Meldung relevante Kurs wird bei ausführlicher Darstellung in der Spalte "Kurs" angegeben.
4. Korrekturen für frühere
Zeiträume, die im gewählten Meldezeitraum entstanden sind, sind in dem Zeitraum
zu melden, in dem sie entstanden sind. Dabei ist anzugeben, auf welchen
ursprünglichen früheren Meldezeitraum die Korrektur sich bezieht. Dieser
Bezugs-Meldezeitraum wird in der Spalte "Meldezeitraum" der Tabelle angezeigt.
Beispiel: ein zu meldender Umsatz aus dem 3. Quartal 2021 wird im 4. Quartal
2021 unter Skontoabzug ausgeglichen. Der Skontoabzug wird im 4. Quartal als
Korrektur gemeldet mit Verweis auf das 3. Quartal.
Solche Korrekturen können
verschiedene Situationen betreffen:
o Zahlung mit Skonto und/oder Restbetrag:
die Zuordnung
von Skonto- bzw. Restbetrag zum Meldezeitraum der ursprünglichen Rechnung wird
anhand der OP-Vorgänge innerhalb des Rechnungs-OPs getroffen.
o Storno der Rechnung:
bei
Storno einer Rechnung mit Hilfe der Storno-Funktion im Buchungen-suchen-Dialog
der FIBU wird die Zuordnung zum Meldezeitraum der ursprünglichen Rechnung anhand
der OP-Vorgänge innerhalb des Rechnungs-OPs getroffen, vergleichbar mit
Skontoabzügen.
o Gutschriften, die sich auf
ältere Rechnungen beziehen:
hier ist es für eine erfolgreiche Zuordnung der
Gutschrift zum Meldezeitraum der ursprünglichen Rechnung notwendig, dass in der
Gutschrift im Feld "OP-Rechnungsnummer" die Rechnungsnummer der ursprünglichen
Rechnung genannt ist.
o negative Rechnungen:
bei
Storno einer Rechnung in einem vorgelagerten System mit Buchungsübergabe werden
i.d.R. Rechnungen mit negativem Betrag in die syska ProFI FIBU übergeben. Hier
ist – wie bei Gutschriften – für eine erfolgreiche Datenermittlung im Feld
"OP-Rechnungsnummer" die Rechnungsnummer der ursprünglichen Rechnung zu nennen.
Hinweis: Berichtigungen, die als separate OPs geführt werden, können nur dann korrekt für die Meldung der Korrekturen berücksichtigt werden, wenn die OP-Rechnungsnummer des dazugehörenden Ursprungs-OPs auch im Korrektur-OP genannt wird. Mit Hilfe der gleichlautenden OP-Rechnungsnummer findet die Zuordnung von Gutschriften bzw. Stornorechnungen zum Ursprungsbeleg und damit zum ursprünglichen Meldezeitraum statt.
Gutschriften und negative Rechnungen ohne Bezug zu einem Ursprungsbeleg in der OP-Rechnungsnummer fließen umsatzmindernd in den gewählten Meldezeitraum ein, sie werden nicht als Korrekturbelege für frühere Zeiträume interpretiert.
Mit der Option "ausführlich" werden Angaben zu den zugrundeliegenden Buchungen eingeblendet, u.a. bei Fremdwährungs-Belegen die Originalbeträge in Fremdwährung.
Hinweis: Bei der Datenermittlung werden Buchungen auf inländische Debitoren bzw. Debitoren aus Ländern außerhalb der EU ebenfalls berücksichtigt, sofern sie das eingestellte Kriterium zum Erkennen von Privatkunden erfüllen. So können Sie fehlerhafte Kennzeichnungen im Debitorenstamm bzw. Fehlbuchungen leicht erkennen.
Symbolleiste
Oberhalb der Reiter "Daten" und "Einstellungen" finden Sie folgende Symbole zur Bearbeitung der OSS-Meldung:
• Tabelle füllen
(F5)
nur zugänglich, wenn der Reiter "Daten" aktiv
ist:
ermittelt die Meldedaten für den gewählten Zeitraum und die gewählte
Meldungsart.
• Excel
nur zugänglich, wenn der Reiter "Daten" aktiv ist:
exportiert den
Tabelleninhalt nach Excel. Dabei gilt wie gewohnt:
o Ist keine Tabellenzeile markiert, wird der komplette Tabelleninhalt exportiert.
o Ist eine Tabellenzeile markiert, wird nur diese exportiert.
o Ein gesetzter Filter (gelbe Filterzeile am oberen Rand der Tabelle) wird beachtet.
• Daten exportieren
nur zugänglich, wenn der Reiter "Daten" aktiv ist:
erstellt die
Meldedatei für den Import im Portal der Finanzverwaltung (s. Abschnitt Export und Abgabe der
OSS-Meldedaten).
• Speichern
nur
zugänglich, wenn der Reiter "Einstellungen" aktiv ist:
speichert die
aktuellen Einstellungen für meldungsrelevante Privatkunden und Sachkonten.
• Schließen
Schließt den Dialog "One-Stop-Shop".